Montag, 28. September 2009

Bin ich jetzt eine "Vollzeit-Öko-Bio-Mutter"?

Diese Beschreibung passt angeblich auf alle, die sich in der Elternvertretung oder im Kita-Ausschuss ihres Kindergartens engagieren, habe ich beim studieren anderer "Mutti-Blogs" gelernt. Schade nur, dass ich das nicht bestätigen kann.

In unsere Kita gehen weit über 150 Kinder. Viele Eltern haben Sorgen. Immerhin kenne ich 3 Elternpaare aus B.s Gruppe, die Fragen oder Probleme haben. Heute war offene Sitzung des Kita-Ausschusses. Neben einer (!) anderen Mutter (!!!), war ich die einzige "neue" Mutter, die sich für die Belange der Kita interessierte. Faszinierend. Besonders, wenn man bedenkt, dass alle Anwesenden regulär ihren Berufen nach gehen. Und vermutlich mindestens 50% von ihnen so wie ich zum selbst gemachten Bio-Kartoffelbrei popelige Fischstäbchen von ALDI servieren. Gesunde Mischkost eben...

Aber ich schweife ab. Dürfen mich unengagierte "Ich meckere dann trotzdem hinterher"-Mütter als Vollzeit-Öko-Bio-Mutter titulieren? Vermutlich schon, wegen der Meinungsfreiheit. Allerdings sollten sie sich die Beschwerden hinterher verkneifen. Oder bin ich einfach noch nicht lange genug "im Geschäft"?

Urlaub

Mittlerweile ist Urlaub hier so selten geworden, dass es mir schon leid tut. Früüüher fuhr ich ca. 2x pro Jahr für 1-3 Wochen weitweitweg. Momentan komme ich auf 1,5 Tage in 3 Jahren. So ändern sich die Zeiten!

Egal, es war toll. Der Sohn konnte in einer riesigen Buddelkiste seinen Hobbys frönen. Und ich war sogar noch mal baden. Allerdings nur bis zum Bauchnabel, denn das Wasser war verdammt kalt. Wirklich sehr kalt. Hu!

Beim nächsten Mal nehme ich übrigens ein 2-Zimmer-Apartment. Es macht mich schier wahnsinnig um 19:30 Uhr schlafen zu gehen...

Erlebnisse am Ostseestrand

Am Sonntag waren wir, also: Papa, Mama, Hund (Mitte-Wade-hoch, fast 7 Jahre alt) und Sohn (bald 2), am Ostseestrand.

Großer, sabbernder (sic!) Hund kommt angerast. Das Frauchen latscht in weiter Ferne, sehr lässig und desinteressiert, vor sich hin. Ich, mittlerweile kampferprobt, nehme den Sohn hoch. Unser Hund muss (leider!) für sich selbst kämpfen. Fremder Hund rast auf uns zu, wie gesagt. Kommt näher, bellt wie besessen und springt an mir hoch. Wie gesagt, ich habe mein Kind auf dem Arm! Mein Hund wird dann immer sehr hektisch und versucht den Angreifer vom Rudelchef (icke eben) und Juniorchef zu vertreiben. Leider erleben wir so eine Situation nicht das erste Mal und der Streßlevel ist dementsprechend hoch bei mir und bestestetes Hund von allen. Fremder Hund stürzt sich auf meinen Hund. Geknurre, Gekläffe, Gebelle -ICH HASSE DAS!!! Hund tobt mehrfach auf mich zu und springt an mir hoch. Ich mache alles, was ich je über solche Situationen lernte (Hundeschule -wir waren dort!!!) und las. Ich habe Blickkontakt vermieden und eine defensive Haltung eingenommen, sprich: dem Hund mit gesenktem Kopf die Seite/das Gesäß zugekehrt. Fremder Hund wurde immer wilder. Spielen sieht definitiv anders aus. Frauchen von fremder Hund kam nach einigen Minuten (gefühlten Stunden!) lahm an geschnauft. Fremder Hund wurde lahmarschig mit "Nu komm ma her, fremder Hund. Lass das mal!" an geschnauft. Zu mir sagt Fremder Hund-Frauchen nix, fängt aber wenigstens (die verdammte Dreckstöle) ihr Herzilein ein. Leine hatte sie nicht dabei. Vermutlich hört fremder Hund sonst immer, und so...

Kommentarlos schlurfte sie mit fremder Hund am Halsband weiter. Ich konnte mir ein :"Entschuldigung, dass ich hier stand und Ihrem Haustier im Weg war!" nicht klemmen. Statt des erwarteten, leicht beschämten "Oh, tut mir wirklich leid, der ist sonst nicht so"-blablas hörte ich "Ja, denn gehn Se halt nich' ann' Hundestrand, wenn Se dis nich vertragen!" Die Antwort "Der Hundestrand ist circa 500 Meter weiter nach DORT!" quittierte sie mit "Der ist eben auch noch jung!" Meine Antwort, dass sie ja wohl kaum das Alter ihres Hundes mit dem Alter meines Sohnes vergleichen wolle, vertrug sie wohl nicht so gut. Ich durfte mich tatsächlich noch ein wenig beschimpfen lassen.

Dämlich Hundebesitzer (fast) alle miteinander!!!!

...
Hoffe, sie schmort lange in der Hölle dafür.



...
Hoffe, ich treffe sie dort nicht! ;) Immerhin vergißt auch mein Hund gelegentlich seine gute Erziehung und bellt! *schock*




...
Gerade noch hier bei ihr "meine" Geschichte gelesen. Erschreckend! Es ist überall das gleiche. Aber was kann man tun? Wie verhält man sich am besten?

Freitag, 25. September 2009

Sonntag

Für alle Unentschlossenen ist der Wahl-o-mat online!

Donnerstag, 24. September 2009

Der Kindergarten

Es klappt einfach super. Ich bin sehr erleichtert, wie schön das funktioniert. Mein Plan ist aufgegangen. Ich hatte sehr viel Zeit für die Eingewöhnung eingeplant (6 Wochen), die ich nun effektiv gar nicht mehr benötige.

Anfangs hat B. noch geweint, wenn ich ging. Doch jetzt ist es seit 2 Wochen so, dass er morgens zwar durch die Kita getragen werden will und auch im Gruppenraum nicht selbst läuft, aber er läßt sich dort von mir problemlos an den Tisch setzen. Ich hole ihm dann ein Spielzeug und beziehe noch mindestens ein anderes Kind in das Spiel mit ein. Nach maximal 3 Minuten sage ich ihm dann, dass ich jetzt gehe und ihn nach dem Mittagsschlaf abholen würde. Dann wird geknutscht und ich gehe los. Er dreht sich noch einmal zur Tür um. Wenn ich draußen bin winke ich und schmeiße ein Kusshändchen. Fertig. Hin und wieder schaue ich dann nach einer Minute noch mal hinein. Er sitzt dann ganz friedlich am Tisch und spielt oder tobt schon durch den Raum. Die Erzieherin hat mir auch bestätigt, dass er nicht mehr weint. Er hat am Tag aber wohl mindestens einen Moment, wo er Nähe braucht. Das Problem hat er ganz alleine gelöst. Er stellt sich dann vor seine Erzieherin, streckt ihr die Arme entgegen und lässt sich drücken. Sie meinte, nach höchstens 10 Sekunden windet er sich wie ein Aal und tut so, als ob sie ihn fest halten würde. Das scheint ihm zu reichen.

Noch mehr Zeichen, an denen ich für mich erkenne, dass er sich dort wohl fühlt:
- Am Sonntag hat sein Vater gesagt, morgen könne er ja wieder mit M. (der Erzieherin) den Kindern spielen. Nach dem Mittagsschlaf packte er seinen Plüschhund ganz fest, und wollte ihn die Tasche packen. Als ich sagte, dass würde jetzt keinen Sinn machen, regte er sich schrecklich auf. Auf dem Wickeltisch konnten wir dann klären, dass er ja nur ein Schläfchen gemacht hätte und leider, leider erst morgen in die Kita könnte. Patsch traf seine kleine Hand die Stirn. Wir haben dann einen Spaziergang am Kindergarten vorbei gemacht. Als er sah, dass dort wirklich niemand war, war er beruhigt.
- Wenn ich frage, ob er mein Süßer sei, nickt er immer ganz doll. Danach sagt er "Papa!". Ich muss dann immer fragen, ob er auch Papas Süßer sei. Dann kommt "Oma!" und so weiter. Vorletztes Wochenende kam dann noch "Ma!" Ich habe kurz überlegen müssen. Vorsichtig habe ich den Namen seiner Erzieherin gesagt. Und er strahlte und nickte. Also fragte ich "Bist du auch M.s Süßer?" Er darauf mit Grinsen im Gesicht "Jaaa!" Was will ich mehr.
- Beim Abholen will er nicht mitkommen. Er spielt noch weiter.
- Bin ich zu früh und störe beim Kaffee trinken, geht er nach dem Essen mit M. in den Waschraum und klammert sich nicht an mich.

XXX!*

Als ich jünger war, hatte ich, besonders beim Auto fahren, oft das Problem, dass mir u.a. der Fahrstil anderer Menschen permanent massiv auf die Nerven ging. Ich habe Ihnen also nicht unbedingt die nettesten Namen zugedacht. So weit, so schlimm. Wirklich unangenehm wurde es erst, als ich im Sommer nicht an das geöffnete Fenster dachte, als ich meinem Herzen Luft machte. Entsetzte Blicke trafen mich und ich beschloß, dieser schlechten Angewohnheit ein Ende zu machen.

Die Problemanalyse ergab mangelnde Impulskontrolle -auch bei mir. Gut, das Phänomen ist weit verbreitet. Man ist meist allein im Auto; die soziale Kontrolle entfällt also. Außerdem hat man möglicherweise eine andere Sicht auf die Dinge (Tempo, Vorfahrtsregeln etc.) als die anderen Verkehrsteilnehmer, kann dies aber (außer eben bei geöffnetem Fenster *hust*) nicht ausdiskutieren. Und so weiter.

Das Problem kann also nur behoben werden, indem ich selbst mein Verhalten ändere, da ich ja selbst keinen Einfluss auf das Verhalten der Anderen nehmen kann. Aber was tun?

Lösung des Problems: ein kleiner Schnippsgummi. Wie der so ein Fehlverhalten ändern kann? Ganz einfach. Der Gummi kommt ums Handgelenk. Jedes mal, wenn ich den Impuls zu fluchen verspürte, habe ich daran gezogen und sofort losgelassen. Tut nicht wirklich weh, ist aber unangenehm. Ich habe mir auf diese Weise bewusst gemacht, DASS ich fluchen wollte und konnte den Impuls damit kontrollieren. Das klingt jetzt irgendwie seltsam, aber es funktioniert.

Heute habe ich mir wieder einen Gummi übers Handgelenk gezogen. Der Hund war gestern abend nicht draußen und musste heute morgen ganz dringend vor die Tür. Eigentlich bringe ich immer zuerst das Kind in die Kita und drehe dann eine gemütliche Hunderunde. So aber musste eben heute morgen der Hund mit. Nun ist es leider so, dass der Hund seinen Ärger übers angebunden sein recht laut kund tut. Will sagen, er bellt. Nicht schön, aber verzeihlich, wie ich finde. Ich binde sie auch immer so an, dass sie "aus dem Weg" ist, also meist in einer abgeschiedenen Ecke an einem Zaun. So auch heute. Als ich wieder komme, stehen auf der Straße vor dem besagten Zaun 3 Personen. Ich binde D. los und sage noch so was wie "Na, dann komm mal, du alter Krawallbolzen." Ich bin noch nicht mal mit ihr zum Tor hinaus, da werde ich schon sehr unfreundlich von schräg hinten angepflaumt: "Der Hund hat jetzt 10 Minuten lang gebellt."
"Aha."
"Das nervt wirklich sehr!" Unfreundlichunfreundlichunfreundlich guckend...
"Das tut mir leid." Unverbindlich und mit neutralem (!) Tonfall. ging ich über die Straße. Dann mussten die anderen beiden Herrschaften auch noch ihre superoberwichtige Meinung dazu kundtun.
"Das müssn Se mal was machen!" und "Das geht ja so nicht, dass der so laut bellt."

Und dann kam mein Fehler: ich reagierte. "Was soll ich machen? Die Schnauze zubinden?!" Ich musste dabei wirklich lachen, weil ich kaum geglaubt habe, dass das deren Ernst sei.

"Ja! Da hätten Sie eben den Hund erziehen müssen!" *geifergeifergeifer*
"Das sieht man ja, dass der nicht hört!" (Der Zusammenhang wird mir übrigens auf ewig verborgen bleiben.)
"So ein Maulkorb ist ja nicht sooo teuer!" (Hindert den Hund allerdings auch nur am Beißen, nicht am Bellen.)

Statt mir nicht nur sämtliche in Klammern stehende Erwiderungen zu verkneifen und einfach zu lächeln und zu winken, konnte ich mir eine Antwort nicht verbeißen.

"Alles klar, der Hund bekommt einen Maulkorb und lernt noch Miauen als Fremdsprache. Und Sie erziehen in Ihrer vielen freien Zeit mal besser nur Ihre eigenen Kinder. Da ham Se ja dann wohl schätzungsweise genug zu tun!"

Autsch! Ich wollte doch nicht immer so... Hinterher war mir das peinlich. Wie gesagt, lächeln, winken und weiter gehen hätten ihren Zweck als Handlungsalternative völlig erfüllt. Aber so ärgere ich mich nur. Zuerst über diese Personen. Wie kommt ein Erwachsener "im Rudel" eigentlich auf die Idee, einem anderen Erwachsenen ungefragt solche "Ratschläge" zu erteilen? Dann vor allem über mich selbst. Wieso kann ich so etwas nicht einfach an mir abperlen lassen? Wieso springe ich auf solche Provokationen an? Denn im Nachhinein ist mir klar geworden, dass die dämlichen Sprüche erst kamen, als ich eben nicht auch sofort unfreundlich war, sondern im Gegenteil höflich, unverbindlich und ruhig. Das war wohl nicht gewünscht. Man wollte sich Luft machen und laut schimpfen. Das geht natürlich nicht, wenn man keine Angriffsfläche hat.

Fazit: ab heute kein Wort mehr zu niemandem. Impulskontrolle und Fresse halten. Fertig! *schnipps*

* Anstelle von XXX! bitte die umgangssprachliche Bezeichnung einer menschlichen Körperöffnung im Plural einfügen. Und nein, "Ohren!" ist falsch...

Donnerstag, 3. September 2009

Bei ihm gefunden. Und bitte fragt nicht, wie ich dorthin kam! ;)

Lustiges Spiel ahnlich Risiko. Was flottes für zwischendruch!