Freitag, 14. Juni 2013

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Während ich mit meiner Freundin telefoniere, rschelt es verdächtig aus Richtung Küche. Das ist in sofern ungewöhnlich, als der Hund und ich uns auf dem Sofa befinden und das Kind zumindest theoretisch schläft.

Auf dem Flur sehe ich noch das Kind mit einem Affenzahn in Richtung Bett flitzen. Ein kurzes Verhör ("Hast du dir heimlich etwas zu essen geholt? Was zu naschen? WAS hast du dir geholt? WOHIN hast du es gelegt?" etc.) verläuft erfolglos.

Razzia im Kinderzimmer. Dort der Fund diverser verdächtiger Gegenstände, u.a. Bonbonpapier, Schokoriegelpapier, alles leer -und Brot. Verstehe ich überhaupt nicht, das gibt es nämlich unbegrenzt zum Abendbrot. Erneutes Verhör. Das Kind leugnet und stellt abstruse Schutzbehauptungen auf, u.a. "[...]ganz lange her!" und "Das war ich nicht! Das war der Hund!". Letztere Behauptung erweist sich schon bei grober Betrachtung als haltlos. Ich meine, wir reden von einem 40 cm hohen Hund und einem 1,10 m hohen Bett...

Kurze Belehrung. Kind zeigt angemessene Reue und gelobt Besserung. Wird zum hinlegen genötigt. Sieht, dass ich die Kuscheltiere aus der Ecke geräumt habe. Großes Geheule!

Sohn: "Du hast meinen Tuscheltieren weh getan!" (Manchmal, beim heulen hat er noch diese niedliche Konsonantenschwäche.)

Ich: "Oh, das tut mir leid. Das wollte ich nicht. Ich habe die doch nur von links nach rechts gepackt."

Sohn: "Doch, du hast denen ganz doll weh getan!" (Unter heulen und schluchzen vorgebracht.)

Ich: "Entschuldigung!" Verlasse das Kinderzimmer und höre folgendes:

"Die Kuscheltiere nehmen die Entschuldigung NICHT an!!!"

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Hoffentlich ist bis morgen Gras über die Sache gewachsen. Ich befürchte sonst, dass ich mich morgen früh bei jedem einzelnen Plüschmonster entschuldigen muss.

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